Luise-Hensel-Schule

Erkelenz

Luise Hensel

Luise Hensel wurde am 30. März 1798 in Linum in der Mark Brandenburg geboren. Nach dem frühen Tod des Vaters zog die Familie im Jahre 1810 nach Berlin. Hier lernte Luise Hensel den Dichter Clemens Brentano kennen. Sie wurde Erzieherin und Krankenpflegerin und war in den folgenden Jahren an vielen Orten tätig.
1827 kam sie nach Aachen und arbeitete dort in der Erziehungsanstalt St. Leonhard im Amte einer Konrektorin. Mit großem Eifer, viel Liebe und vielseitigen Kenntnissen vermittelte sie ihren Schülerinnen nicht nur Geschichte und Geographie, Literatur und Sprachen, sondern auch ihr Wissen im Bereich der Astronomie, Physik und Naturgeschichte. Luise Hensel verstand es, Herz und Gemüt ihrer Schülerinnen anzusprechen und die Unterrichtsstunden lebendig und fesselnd zu gestalten. Kein Wunder, dass sie in der Schule sehr beliebt war.
Als im Jahre 1832 in Aachen die Cholera ausbrach, besuchte sie, ohne auf ihr Leben zu achten, die Kranken in den Häusern und pflegte sie. Kurze Zeit später verließ sie Aachen und arbeitete an verschiedenen Orten. Gezeichnet von Krankheit und Alter zog Luise Hensel schließlich 1873 zu ihrer Schülerin Pauline Mallinckrodt nach Paderborn und starb dort als 76-Jährige am 18. Dezember 1874. Luise Hensel hat uns ein bemerkenswertes literarisches Werk an religiösen Gedichten hinterlassen. Ihr bekanntestes Gedicht verfasste sie im Herbst 1816 in Berlin, das Abendgebet:

Müde bin ich

Müde bin ich, geh‘ zur Ruh‘,
Schließe beide Äuglein zu;
Vater, laß die Augen dein
Über meinem Bette sein!

 
Hab‘ ich Unrecht heut‘ gethan,
Sieh‘ es, lieber Gott, nicht an!
Deine Gnad‘ und Jesu Blut
Macht ja allen Schaden gut.
 
Alle, die mir sind verwandt,
Gott, laß ruhn in deiner Hand!
Alle Menschen, groß und klein,
Sollen dir befohlen sein.
 
Kranken Herzen sende Ruh‘,
Nasse Augen schließe zu;
Laß den Mond am Himmel stehn
Und die stille Welt besehn!